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Julia quatscht dauernd dazwischen. Ahmed kann kaum Deutsch. Lukas verklopft die Streber auf dem Schulhof. Chantal kommt demonstrativ zu spät. Adnan findet alles Scheisse. Die Liste lässt sich beliebig erweitern. Sie weist darauf hin: Die Schule wird zum Treffpunkt von Erziehungsdefiziten. Ein zunehmender Mangel an Frustrationstoleranz, an Aufmerksamkeit, an Impulskontrolle, an Respekt belastet den Alltag. Was heisst das für Schulen und ihr Personal?
Keine Bildung ohne Erziehung.
(Aber Erziehung ist nicht einfach die Reaktion auf Probleme)
Erfolgreiches Lernen ist Persönlichkeitsentwicklung. Und umgekehrt. Wie kann es gelingen, das Verhalten der Lernenden so zu beeinflussen, das sie tun, was sie weiterbringt – auch wenn es Leistung erfordert, Anstrengung, Fleiss? Es braucht Erziehung. Und Erziehung ist viel mehr Prävention als Intervention: Jetzt die Dinge tun, die sich längerfristig bezahlt machen. Denn die Zukunft wird in der Gegenwart gestaltet.
Entwicklung braucht Herausforderung
(Und Herausforderung ist unbequem.)
Was kurzfristig einfach und bequem ist, wirkt sich langfristig meist negativ aus. Also fertig lustig? Keineswegs! Etwas geleistet zu haben macht Spass. Sich überwunden zu haben macht Spass. Herausforderungen gemeistert zu haben macht Spass. Diesen Spass gibt es nicht ohne Mühe. Das braucht manchmal Menschen, die Einfluss nehmen, aktivierend, mit einem gewissen Mut zu konstruktiver Unpopularität.
Wer fördern will, muss fordern.
(Denn schonen schadet)
Wer fordert, muss sich dafür verantwortlich fühlen, dass es gelingt. Alles andere wäre unprofessionell. Lernende sollen und wollen sich kompetent erleben. Das braucht Unterstützung, Hilfe zur Selbsthilfe. Oder eben: Erziehung – beim Lernen, durchs Lernen, fürs Lernen. Man kann als Lehrer nicht nicht erziehen. Aber man kann es mehr oder weniger zielführend tun. Und mehr oder weniger souverän.